Weltmeisterliches

Ivan Balabanov begrüßt die Seminarteilnehmer.Letztes Wochenende, am 29. und 30. August 2009, haben meine beiden Klubmitglieder Marisabell und Sebastian und ich den weiten Weg (rund 820 km von Haustür zu Haustür) zum Hundesportzentrum Geisingen angetreten, um dort an einem Seminar mit dem zweifachen FMBB- und FCI-Weltmeister Ivan Balabanov teilzunehmen. Jeder Kilometer hat sich gelohnt! Fotos von dem Seminar finden Sie auf der Galerieseite.

Das Seminar begann am Samstag morgens um 9.00 Uhr. Ivan Balabanov wurde von Uta Bindels, die alles mit ihren Klubmitgliedern organisiert hatte, vorgestellt. Mit fachkundiger Hilfe einer Übersetzerin (Esther Blatter ist selbst aktive Hundesportlerin im BK Düren) wurden den rund 100 Teilnehmern zuerst Balabanovs „Basics“ erläutert, auf denen sein gesamtes Trainingssystem aufbaut. Hier würde es erheblich zu weit führen, darauf näher einzugehen. Als vorweggenommenes Fazit möchte ich konstatieren: Es hat überzeugend funktioniert. Wir trafen übrigens in Geisingen Hundesportler aus Polen, aus Slowenien, aus Holland, der Schweiz und natürlich aus ganz Deutschland.

Bei morgendlicher Kühle wurden nach dem theoretischen Teil dann die Hunde der Teilnehmer vorgestellt, die einen der begrenzten Plätze mit Vierbeiner (ich glaube, es waren 13) ergattern konnten. Ivan ließ sich eine möglichst realistische Trainingssimulation vorführen und die Probleme erklären, die dabei auftraten. Sorgfältig notierte er oder seine mitgereiste Partnerin Carrie Silva die für die späteren Lösungsansätze nötigen Fakten.

Mittagessen bei strahlendem SonnenscheinNach dem Mittagessen – Pizza in verschiedenen Variationen war in der Seminargebühr enthalten – ging’s dann endlich ans Eingemachte. Ivan kümmerte sich um jeden einzelnen Hund und seinen Zweibeiner. Eine alte Weisheit bestätigte sich mal wieder: Das Problem zwischen Hund und Hundeführer hängt meist am oberen Ende der Leine. Mit viel Geduld und noch viel mehr Sachverstand verblüffte Ivan Balabanov die teilweise begeisterten Zuschauer ein ums andere Mal. Er löste Konflikte, an denen die durchweg erfahren wirkenden Hundeführer teilweise schon Monate herumgedoktort hatten in erstaunlich kurzer Zeit.

Ivan Balabanov und Esther Blatter, die DolmetscherinSehr gut gefiel mir persönlich dabei, dass er die praktische Arbeit mit ausgesprochen fundiertem Theoriewissen untermauerte – ohne allzu trocken rüberzukommen. In diesem Zusammenhang sei mir nochmals ein Lob an die Übersetzerin erlaubt. Mit viel Routine und ausgezeichneten Sprachkenntnissen auch und besonders beim Fachvokabular machte sie selbst komplizierte Sachverhalte verständlich. Danke Dir dafür, Esther!

Dass einige Problemfälle etwas länger Zeit brauchten, um gelöst zu werden, führte dazu, dass Ivan am Samstag bis gegen 21 Uhr 45 auf dem Platz stand. Dass die Flutlichtanlage für diesen Platz ein wenig zu klein dimensioniert war, hat ihn nicht gestört. Lediglich einige Zuschauer konnten dem Geschehen auf dem Platz nicht mehr so richtig folgen. Ich war dann ganz froh, als ich ins Bett konnte.

Belohnungsphase für einen der vorgeführten HundeDer Sonntag begann, wie der Samstag geendet hatte: mit praktischer Hundeausbildung unter weltmeisterlicher Anleitung. Noch immer bin ich schwer beeindruckt, mit welcher scheinbaren Leichtigkeit Ivan sein Wissen und seine Erfahrung einsetzte, um hier ein fehlerhaftes Vorsitzen und dort das Bedrängen beim Fußgehen, zu langsames Sitz oder auch falsches Springen über die Hürde zu verbessern. Keiner der von mir beobachteten Hundeführer ging ohne sein ganz persönliches Erfolgserlebnis vom Platz.

Nach der Mittagspause – sonntags gab’s Lasagne – zog Ivan sich dann seine Helferklamotten an und begann einige Hunde auch noch im Schutzdienst zu unterrichten. Leider musste er dazu sein Mikrofon ablegen, so dass wir entweder vor oder erst nach den einzelnen Übungselementen erklärt bekamen, was warum und weshalb passiert(e). Die Lifekommentare bei der Unterordnung konnte man leichter zuordnen und mit dem Gesehenen synchronisieren.

Ergebnis des Seminars: 2 x Sonnenbrand, 1 x noch braunerGegen 16 Uhr mussten wir Norddeutschen dann leider die Veranstaltung verlassen, denn unser Flieger nach hause wollte nicht länger auf uns warten. Ein rundum gelungenes und beeindruckendes Wochenende ging zu Ende. Wir drei, Marisabell, Sebastian und ich, nutzten die Zeit im Flieger, um nochmals alles Revue passieren zu lassen. Und schon gestern, am Dienstag, floss eine Menge von dem Gelernten in unsere Arbeit auf dem Hundeplatz ein. Mal sehen, was sich daraus noch entwickelt.

Auf jeden Fall möchte ich an dieser Stelle nochmal allen, die zum Gelingen dieses Seminars beigetragen haben, ganz herzlich für ihren Einsatz danken. Für zukünftige Events dieser Art habe ich mich übrigens bei Uta Bindels schon vormerken lassen.

C. Michael Mette
– Arthos sein Zweibeiner –

PS! Weiterführende Informationen werde ich mit der Zeit auf der Seite „Sanftes Hundetraining“ einpflegen.

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